Es soll ein Schwimmverbot für Kinder geben?
Nein, ein generelles Schwimmverbot soll es nicht geben. Da das Flussbad aber eigentlich keine Flachwasserbereiche hat, eignet sich diese Wasserfläche nicht für Nichtschwimmer*innen. Das künstliche Anlegen einer solchen Flachwasserzone ist wegen des engen Kanals kaum möglich.
Die geplante Freitreppe an der Schlossfreiheit ist nicht barrierefrei?
Die Freitreppe selbst ist nicht barrierefrei. Ein separater Aufzug führt aber auf die untere Plattform zum Wasser.
Der geplante Filter zur Reinigung des Flusswassers funktioniert nicht?
Der geplante naturnahe, Schilf bepflanzte Filter funktioniert und entspricht sogar ziemlich genau den anfänglichen Erwartungen bezüglich der Reinigungsleistung.
Wichtig ist aber zu verstehen, dass das Fluss Bad Konzept nicht darin besteht, dass alleine mit dem Filter und zu jedem Zeitpunkt die Spree in Badegewässerqualität verwandelt wird.
Der Filter ist ein Baustein innerhalb eines mehrteiligen Systems, welches in der Gesamtheit sicherstellt, dass generell die Wasserqualität deutlich besser ist und was aber zuerst und immer verhindert, dass Badende einem Wasser mit zu hoher Keimbelastung ausgesetzt werden (siehe hierzu FAQ "Wie wird die Wasserqualität der Spree sichergestellt?"). Innerhalb des Gesamtsystems ist der Filter nach heutiger Erkenntnis kein zwingend notwendiges Element, sondern sorgt dafür, dass deutlich öfters bzw. länger geschwommen werden kann und die Wasserqualität deutlich besser ist.
Die erwarteten Kosten für Planung und Realisierung des Projektes betragen inzwischen bis zu 200 Millionen Euro?
Nein. Das ist Unsinn, siehe hierzu unsere Ausführung zu der FAQ "Was ist von anderslautenden Kostenschätzungen, die in der Presse kursieren, zu halten?".
Fluss Bad Berlin gefährdet den Status der Museumsinsel als Weltkulturerbe.
Das Flussbad ist nur ein Feigenblatt. Ein kurzer Abschnitt wird gesäubert, der Fluss insgesamt bleibt dreckig.
Die erste Schule, die das Land baut, kann ein Feigenblatt für eine bisher unzureichenden Bildungspolitik sein, wenn keine zweite folgt. Das gilt auch für das Fluss Bad Berlin. Aber die Anzeichen, dass das Land Berlin Fluss Bad Berlin umsetzt und dafür andere Maßnahmen runterfährt, sind nicht gegeben. Unsere Hoffnung geht in die andere Richtung, dass durch das Pilotprojekt die Anstrengungen insgesamt größer werde. Siehe hierzu FAQ "Welchen Beitrag leistet FLUSS BAD BERLIN für die Wasserqualität der gesamten Spree?".
Es ist ein elitäres Projekt für Hipster und Touristen – und ein Greenwashing Projekt dazu!
Für diese Kritik gibt es keine Grundlage. Kein Aspekt des geplanten öffentlichen Raums oder der Nutzung lassen eine Bevorzugung bestimmter Gruppen befürchten – ausgenommen Kinder und Nichtschwimmer*innen. Im Gegenteil: Ein Nutzungsangebot, was keine (Bezahl-, Sozial oder Bildungs-) Barrieren hat, ist natürlich prinzipiell anti-elitär und bildet sogar ein Gegengewicht in einer Stadt, wo große Teile des öffentlichen Raums in der Gefahr sind, privatisiert zu werden. Darüber hinaus führt die Reetablierung des Gemeingebrauchs dazu, dass viel mehr Menschen das Wasser nutzen können, nicht nur Eigentümer von Motoryachten. Damit wäre auch dieser Aspekt anti-elitär. Es ist eine rechtspopulistische Masche, Interessen herabzuwürdigen, indem sie vermeintlich mit einer Elite und/oder Minderheit verknüpft werden, vermeintlich im Gegensatz zu den Interessen „des Volkes“, wenngleich die Tatsachen auch sehr eindeutig für das Gegenteil sprechen.
„Greenwashing“ – allein der Begriff suggeriert, dass mit dem Projekt versucht wird, ein Eindruck einer positiven Umwelt- oder Klimaschutzwirkung in der Öffentlichkeit zu erzeugen, der aber nicht einlösbar ist. Das ist jedoch falsch: Mit dem Projekt werden keine Ziele verkündet, die nicht eingehalten werden können. Das Projekt hat tatsächliche positive Effekte für die Wasserqualität durch Wasserreinigung und Wasserreinhaltung. Darüber hinaus hat Fluss Bad Berlin – als Pilotprojekt - großes Veränderungspotential (Ein Pilotprojekt für ein perspektivisches Schwimmen überall in Flüssen). Es generiert einen Anstieg der öffentlichen Wahrnehmung, weshalb langfristige Auswirkungen erheblich positiv sein könnten und umgekehrt, sich einer klaren Beurteilbarkeit entziehen.
Das Flussbad generiert Menschenmassen, Müllberge, Graffiti und Fäkalien.
Alle genannten Problemfelder haben eines gemeinsam: Sie sind gut steuerbar und sie sind ein Stück weit auch herbeiphantasiert. Das Fluss Bad Berlin Projekt plant weder Bierausschank, noch Imbissbuden. Allein das Beispiel der Freitreppe: Diese umfasst in ihrer Fläche nur etwa 1,4% des Schlossplatzes inklusive Einheitsdenkmal. Selbst wenn – was völlig fiktiv ist – die Nutzung der Treppe erheblich anders wäre als die des Restplatzes, wären wir weit davon entfernt, eine wahrnehmbare Veränderung im Gesamtkontext zu haben, denn auch alle anderen Menschen außerhalb dieses Umkreises müssten zu gegebener Zeit auf ein WC.
Die Diskussion um das Fluss Bad Projekt im Kontext der Diskussion um die Freitreppe am Humboldt Forum ist exemplarisch für eine diffuse Abwehrhaltung gegenüber dem Fluss Bad Projekt. Bezeichnend für diese Art der (Sündenbock-)Kritik ist die Verknüpfung allgemeiner oder überall vorhandener Probleme mit dem Fluss Bad Berlin. Ebenfalls oft im Zusammenhang mit dem Fluss Bad Berlin ist von Imbissbuden, Wasserrutschen oder gar einem Spaßbad zu lesen. Dabei handelt es sich um hinzuerfundene Aspekte, die erst erfunden werden, dann als gesetzt betrachtet werden und schlussendlich kritisiert werden. Was aber soll mit dem Herbeifantasieren solcher Bilder erreicht werden?
Unserer Meinung nach soll die faktische Machbarkeit eines solchen stadtgesellschaftlich relevanten Projekts in Frage gestellt werden. Ängste (vor fremden Menschen, vor Chaos, Glaube in das Schlechte des Menschen, etc.) sollen geschürt werden. Das Vertrauen in die Lösbarkeit gewöhnlicher Ordnungsaufgaben soll untergraben werden und schlussendlich soll das Vertrauen in die fachliche Kompetenz der Macher*innen beschädigt werden.
Für das Geld könnten alle Regenüberlauf Einleitungen unterbunden werden. Das Schwimmen wäre dann überall möglich.
Für diese Behauptung kennen wir keine Grundlage. Es existiert nach unserer Information seitens der Berliner Wasserbetriebe oder SenUMVK zunächst kein Konzept für so eine Modernisierung des Berliner Abwassersystems. Aber vermutlich ist es richtig, dass so ein Projekt (Abkoppelung, Bewirtschaftung usw.) sehr langfristig und unvergleichlich viel teurer als das Fluss Bad Projekt sein dürfte. Die langfristige und ganzheitliche Verbesserung der Spree ist eine wichtige „Sowieso-Aufgabe“ und steht in keiner Konkurrenz zum Fluss Bad Berlin Projekt. Umgekehrt ist die Vermutung berechtigt, dass eine Nutzbarkeit der Spree als Badegewässer die Popularität der „Sowieso-zu-erfolgenden“-Investitionen steigern könnte, also sogar dafür synergetisch wirken könnte.
Indem der Fokus auf andere heute sehr fiktive Vorhaben verschoben wird, wird eine Scheinauswahl suggeriert. Tatsächlich geht die Gegenüberstellung am Thema vorbei. Das Konkurrenznarrativ ist nicht haltbar, im Gegenteil: Eine seriöse Grundlage für das Aufzeigen dieser Alternative ist nicht gegeben. Es kann sicher ausgeschlossen werden, dass ein Gesamtumbau der Regenüberlauf Einleitungen der Innenstadt in einem vergleichbaren Budget zu leisten wäre.
Es wäre besser investiert, Schwimmbäder zu sanieren, als mit dem Projekt weiterzumachen.
Eine Vergleichbarkeit zwischen dem Stadtentwicklungsprojekt wie Fluss Bad Berlin und einem Schwimmbadbau ist nicht gegeben. Neben dem Schwimmen werden bei Fluss Bad Berlin viele weitere Ziele verfolgt wie die Forschung zu Wasserreinigung und Wasserreinhaltung, die Renaturierung der Ufer, die Schaffung ökologischer Nischen für die Tier- und Insektenwelt, dringend erforderliche Modernisierungsmaßnahmen des Kanals und der Kanalisation, die Schaffung von Naherholungsflächen rund ums Wasser, die Schaffung eines kostenfreien Angebots in der Innenstadt, die Verbesserung des Mikroklimas in der Innenstadt, die Wiederbelebung einer Berliner Tradition, Aneignung und Nutzbarmachung eines weitestgehend ungenutzten öffentlichen Raumes, die Verbesserung der innerstädtischen Lebensqualität, sowie die Schaffung eines Orts der Inklusion und Teilhabe.
Im Umkehrschluss bedeutet dies: Schwimmbäder und Fluss Bad Berlin stehen nicht in Konkurrenz zueinander.
Ein Zahlenbeispiel aus unserer Stellungnahme zum BdSt: „Zunächst liegt der Sanierungsbedarf für die Berliner Bäder nach offiziellen Angaben bei mehr als 400 Mio. Euro. Der mittel- und langfristige Sanierungsplan der BBB geht mit Stand vom 27.8.2021 von einem Sanierungsvolumen in Höhe von ca. 400 Mio. EUR aus. Diese Summe beinhaltet nicht die Kosten für Neu- und Ersatzneubauten (Quelle SenInnDS).
D.h. durch Einsparung der Kosten für das Fluss Bad Berlin Projekt (77 Mio. €) wären bei weitem nicht die Hälfte der 400 Mio. zu bestreiten.“
Der Kritik fehlt hier eine Grundlage im Sinne einer Gegenüberstellung wie Kosten Nutzen o.ä. Stattdessen werden Begriffe wie Flussbad und Schwimmbad ebenso wie die dazugehörenden Zahlen der Sanierung/Modernisierung gegenübergestellt. Doch der Vergleich hinkt wie der Vergleich von Äpfel mit Birnen.
Die geplante Treppe am Humboldt Forum ist als 1. Teil des Fluss Bad Projektes schon während der Planung auf 400% der ursprünglich geschätzten Kosten gestiegen. Das zeigt, was von dem Projekt und deren Planern zu erwarten ist.
Der Verein hat 6 Millionen Fördergelder bekommen, aber es gibt kein Ergebnis, noch nicht einmal eine Planung! Millionen wurden verschwendet für nichts.
Investitionen in Forschung und Konzeption von Fluss Bad Berlin haben sich erkennbar bezahlt gemacht. Das Konzept für das spätere Projekt ist damit jetzt schon besser, billiger und einfacher geworden. Die Kritik („noch nicht mal in der Planung“, „noch nicht mal Planfeststellung“) lässt keine ernsthafte Auseinandersetzung mit unserem Programm erkennen, wie man es besser könnte oder welche Aspekte eventuell nicht sinnvoll sind oder gar fehlen. D.h. der Maßstab ob, wodurch oder in welchem Maße bei Fluss Bad Berlin überhaupt Gelder verschwendet wurden, fehlt. Die enthaltene Behauptung, dass die „Planung“ das sei, was man erwarten dürfte, zeigt, dass Kritiker*innen keine Ahnung von den Anforderungen eines derartig komplexen und innovativen Projektes haben, wo Forschungsaspekte und gesetzliche Grundlagen parallel mitentwickelt werden müssen.
Zudem werden die Ausgaben bei der Mittelverwendung von den Geldgeber*innen streng kontrolliert und selbstverständlich wurden sämtliche Mittel wie vorher geplant verwendet.
Auch die vereinbarten Ziele wurden erreicht wie die weitere Konzeption des Projekts in den einzelnen Etappen, die sehr umfangreichen Forschungsprogramme zur Wasserqualität und zur Filterreinigung, die Planung und Durchführung von Veranstaltungen wie die Gartengespräche, aber auch das Pokalschwimmen, die Kommunikation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, die Erstellung von Printprodukten, sowie die Unterhaltung und Bespielung des Fluss Bad Gartens. Zu den Projektzielen gehört nicht die Planung.
Der Spreekanal lässt sich grundsätzlich mit keinem vernünftigen Aufwand reinigen. Das Projekt ist deshalb zum Scheitern verurteilt.
Die vom Fluss Bad Berlin getesteten Filter entsprechen den Erwartungen und haben sich damit bewährt. Auch die Wasserqualität der Spree lässt sich mittlerweile genauer verstehen (geringere Anforderungen im Trockenwetterfall) und zeigt ein sehr regelmäßiges Verhalten auf. Der Filter für das Fluss Bad Berlin Projekt kann deshalb sogar kleiner ausfallen als ursprünglich angenommen. Ein Sonderfall bleiben die Regenüberlauf Einleitungen. Diese werden beherrschbar über ein Prognosesystem und ggfs. über eine UV Anlage.
Schon der Spreekanal heute hält mehr als 90 Prozent der Zeit die Grenzwerte.
betr. Badegewässer in Europa ein. Wer also diese Behauptung aufstellt, ist nicht auf dem aktuellen Stand.
Zudem ist die moderne Strategie für das Fluss Bad Berlin Projekt mehrteilig: Richtiger Zeitpunkt (per Prognose etc.) + Reinigung im Trockenwetterfall ggf. auch Regenwetter (z.B. UV Anlage) + Wasserreinhaltung (Regenüberlauf Bewirtschaftung) => erzeugt großen Effekt mit geringem Mitteleinsatz.
Im übrigen wird der Umgang mit veränderlichen Wasserqualitäten gegenwärtig zum Standard in Europa.
Der Verein hat Fördergelder veruntreut.
… hat Fördergelder veruntreut und Mittel umgelenkt.
… ist korrupt.
Der Verein hat einen überdurchschnittlich gute Track Record: Bei mittlerweile 170 durchgeführten Vergaben im Programm ‚Nationale Projekte des Städtebaus‘ wurde bisher lediglich eine einzige Vergabe beanstandet. Besonders ärgerlich ist, dass das offensichtliche Bemühen des Vereins einer überdurchschnittlich sauberen Vergabe, nun dennoch als Verstoß wegen eines technischen Fehlers gewertet wird. In den Medien wurde der technische Fehler zu einem Veruntreuungsverdacht extrudiert. Immerhin konnte der Verdacht der Bevorzugung ausgeräumt werden. Mehr Informationen finden sich in unseren Newsletter Spezial und Newsletter Spezial II.
Die Kosten für das Projekt betragen mehr als 200 Millionen Euro.
Variationen dieser Behauptung bezüglich der Kosten schwanken auf Kosten bis zu 350 Millionen Euro. All diesen Zahlen ist gemein, dass sie nicht mit den Zahlen übereinstimmen, die beruhend auf der 2018 vorgelegten vertiefenden Konzeption für das Fluss Bad Berlin von ausgewiesenen Fachingenieuren mit 68,6 Millionen Euro prognostiziert wurden. Und ebenso gemein ist diesen Zahlen, dass für keine einzige dieser Zahlen Grundlagen oder Berechnungen vorgelegt wurden. Denn vermutlich sind diese Zahlen frei erfunden. Der bauliche Aufwand für das Projekt kann nach Auffassung des Vereins basierend auf den 2022 veröffentlichten Ergebnissen zur Wasserqualitätsforschung deutlich verringert werden, damit einhergehend ist auch mit einer deutlichen Reduktion der zu erwartenden Kosten zu rechnen. Aktualisierte Kostenprognosen werden nach Vorlage einer vereinfachten Projektkonzeption ermittelt werden.
Der Verein weigert sich die Forschungsergebnisse und Labordaten zum Fluss Bad Testfilter zu veröffentlichen.
- Kompetenzzentrum Wasser Berlin gGmbH (04/2022)
- TU-Berlin Fachgebiet für Siedlungswasserwirtschaft (04/2022)
- TU-Berlin Fachgebiet für Umweltverfahrenstechnik (04/2022)
- Umweltbüro für Berlin und Brandenburg e.V. UBB (05/2022)
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KLS Gewässerschutz Dr. Jürgen Spieker (05/2022)
Übermittlung Zulaufdaten der Filter (Anmerkung: Die Ablaufdaten wurden hier nicht an die Empfänger*innen übermittelt, da es hier um die Bewertung des Ist-Zustandes der Spree ging und dafür lediglich die Zulaufdaten relevant sind.)
- Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz (02/2022)
- Landesamt für Gesundheit und Soziales (02/2022)
- Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung (02/2022)